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Sibirische Katzen und Pudel
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Sibirische Katze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Sibirische Katze ist eine halblanghaarige Rassekatze von kräftiger Statur, die seit 1987 planmäßig gezüchtie wird und in kurzer Zeit weltweite Verbreitung gefunden hat. Sie ist ursprünglich eine halblanghaarige russische Hauskatze, die nicht züchterisch beeinflusst wurde. Sie wird daher den „natürlichen Rassen“ und unter diesen den Waldkatzen zugerechnet. Ihr Typus ist im gesamten Territorium Russlands sowie weiterer angrenzender Gebiete der früheren Sowjetunion verbreitet.

Ursprung
Zunächst war die Bezeichnung „Sibirische Katze“ (Sibirskaja koschka) in Russland keine Rasse- oder Herkunftsbezeichnung, sondern ein volkstümlicher Ausdruck für kräftige Katzen mit üppigem, langhaarigen Pelz. Langhaarige Katzen sind nicht nur in Sibirien praktisch überall auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion verbreitet, wenn auch weniger häufig als kurzhaarige Katzen. Da das Langhaargen rezessiv vererbt wird, kann ein langhaariges Kätzchen mit üppigem Fell dort auch in einem normalen Hauskatzenwurf liegen. Derartige Exemplare bilden den Grundstock der Zucht Sibirischer Katzen.
Die genaue Genese der sibirischen Katze in ihrer Heimat ist strittig. Alexander Kolesnikov vertritt die These, zum Genpool der sibirischen Katze habe auch die kaukasische Wildkatze beigetragen, die sich in Körperbau und Fell deutlich von der afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) unterscheidet, welche als Stammutter aller Hauskatzen gilt. Wissenschaftliche Beweise, welche diese These untermauern könnten, fehlen bisher, obwohl heutige gentechnische Untersuchungen diesen Nachweis erbringen könnten. Forschungsergebnisse des Teams um den Genetiker Carlos Driscoll der Universität Oxford, das die Gene von fast 1000 Hauskatzen von fünf Kontinenten untersucht hatte wies nach, dass alle fünf aufgefundenen genetischen Hauptlinien allein von der Felis silvestris libyca abstammen.
Ebenfalls nicht geklärt ist, seit wann das Langhaargen in der russischen Hauskatzenpopulation verbreitet ist, ob es eine eigenständige Mutation ist, oder sich über Handelswege wie die Seidenstraße ausgehend von der türkischen Angorakatze von West nach Ost verbreitet hat. Zwar scheint der umgekehrte Weg entlang der Seidenstraße möglich, geht man jedoch davon aus, dass die Katze sich selbst im Zuge der Entwicklung der Hochkulturen domestizierte, ist die erste Möglichkeit logischer. Wohl die früheste Darstellung einer langhaarigen Katze soll aus dem China des 12. Jahrhunderts stammen. Die Quelle 10.000 Meisterwerke ist allerdings umstritten. Jedoch ist aus dem Nationalmuseum Chinas Malerei von langhaarigen Katzen seit dem 14.Jh. belegt. Auch hierbei sind die geschichtlichen und kulturellen Entwicklungen der Hochkulturen zu berücksichtigen, durch die eine frühzeitige Darstellung gefördert wurde, obwohl es durchaus an anderen Orten auch ähnliche Tiere gab, ohne dass der Mensch sie beachtete oder durch Abwesenheit wahrnehmen konnte. Die oft zu lesende Behauptung, das lange, dichte Fell sei eine Anpassung an die sibirische Kälte, ist jedenfalls unrichtig. Derartige phylogenetischen Anpassungsprozesse bedürfen wesentlich längerer Entwicklungszeiträume. So ist durchaus denkbar, dass diese evolutionsbedingte Anpassung bereits durch Wildkatzen während des Einflusses der letzten Eiszeit stattfand, mit denen sich andere Unterarten, später auch Hauskatzen verpaarten.
In Westeuropa jedoch waren langhaarige Katzen bis in das 19. Jahrhundert hinein eine Seltenheit, so dass Forschern und Reisenden die langhaarigen Katzen in Russland schon früh auffielen und in deren Schriften Erwähnung fanden. So wurde bereits in einem Kapitel von Brehms Tierleben von 1864, welches langhaarige Katzenschläge beschreibt, "eine rote Tobolsker Katze aus Sibirien" erwähnt. Auch in dem 1889 in England erschienenen Buch Our Cats von Harrison Weir ist ein Kapitel der russischen Langhaarkatze gewidmet. Es findet dort sich sogar eine Zeichnung. Auch in dem in Berlin 1896 publizierten Werk Illustriertes Katzenbuch von Jean Bungartz werden auffällige langhaarige Katzen aus Russland beschrieben, die Kumanische Katze aus dem Kaukasus sowie im Kapitel Angorakatzen blaugraue langhaarige Katzen aus dem Gebiet südlich des Ural nahe Tjumen, genannt „Chanchilla-Katzen“, wobei für letztere als Informationsquelle der deutsche Geograph und Naturforscher Gustav Radde zitiert wird.

Zuchtgeschichte
Als Harrison Weir 1871 die erste Katzenausstellung überhaupt im Londoner Kristallpalast organisierte, waren unter den ausgestellten Langhaarkatzen auch Exemplare russischen Ursprungs. Die Rassekatzenzucht, ausgehend von England, stand noch ganz am Anfang und langhaarige Katzen waren selten, so dass Tiere unterschiedlicher geografischer Herkunft untereinander verpaart wurden. Die damals vorhandenen russischen Langhaarzuchtkatzen sind in diesem Genpool, aus dem später die Perserkatze entstand, aufgegangen. Als eigenständige Rasse wurden sie nicht weiterentwickelt. Die Oktoberrevolution in Russland 1917 und die daraus resultierende Abschottung Russlands für die nächsten 60 Jahre taten ein Übriges, die Langhaarkatzen aus Russland unter den Katzenzüchtern in Vergessenheit geraten zu lassen.

Neuanfang
Die ersten langhaarigen Katzen aus Russland tauchten in Mitteleuropa erst wieder 1984 auf, und zwar in der DDR. Bauarbeiter der „Druschba-Trasse“ hatten sie im Handgepäck mitgebracht. Katzenzüchter wurden schnell auf diese Tiere aufmerksam. Mit einigen dieser „Trassenkatzen“ begann dann in der DDR ab 1985 eine Experimentalzucht und sie wurden ab 1986 auch ausgestellt. Am 1. Januar 1987 wurde die Sibirische Katze (zunächst noch unter dem Namen „Sibirische Waldkatze“) in der DDR offiziell, und erstmals weltweit überhaupt, als eigene Rasse anerkannt und ihr ein Standard zugewiesen. Die erste in einem deutschen Zuchtbuch (VKSK der DDR) eingetragene Katze war „Wuschel“ am 3. März 1987. Der erste offiziell registrierte Wurf in Deutschland (DDR) wurde am 12. Mai 1988 geboren. Ebenfalls 1987 kam mit einer russischen Auswanderer-Familie ein Zuchtpaar Sibirischer Katzen in die BRD. Doch erst mit dem Besitzerwechsel von Tima und Mussa in die Hände des Züchterehepaars Schultz 1989 wurde der erste registrierte Wurf in der Bundesrepublik gezogen. Schnell etablierte sich eine Zucht, anfangs auch hier noch unter dem Namen „Sibirische Waldkatze“.
In Russland selbst begann die planmäßige Registrierung der Sibirskaja Koschka 1987 in St. Petersburg. Von Anfang an war auch die Point-Variante in dem Standard inbegriffen, die „Newskaja Maskaradnaja“, wie sie in Russland bezeichnet wird (nach dem Fluss Newa). Unter dem Namen Neva Masquarade wird sie je nach Verband heute teils als eigenständige Rasse, teils als Farbvarietät der Sibirischen Katze gezüchtet. Auf den ersten Katzenausstellungen in Russland erregten die Sibirischen Katzen das Interesse ausländischer Richter und schon bald folgten erste Exporte nach Westeuropa und USA. 1991 wurde der Zusatz Wald anlässlich der Formulierung des Standards zur besseren Unterscheidung von der Norwegischen Waldkatze aus dem Namen gestrichen. 1992 wurde die Sibirische Katze von der World Cat Federation (WCF) offiziell als Rasse anerkannt. Die Fédération Internationale Féline (FIFe) schloss sich erst 1998 dieser Meinung an. Heute wird die Sibirische Katze weltweit in mehr als 35 Ländern gezüchtet (Stand April 2012).

Aussehen
Die Sibirische Katze ist eine kräftig gebaute mittelgroße bis große Katze, jedoch kleiner als die amerikanische Maine Coon und weniger hochbeinig als die Norwegische Waldkatze. Sie verfügt über ein doppellagiges Fell aus wasserabweisendem, griffigem Deckhaar und dichtem, feinen Unterfell, welches um Hals und Vorderbrust einen üppigen Kragen bildet. Die Hinterbeine tragen Knickerbocker. Das Sommerfell ist deutlich kürzer und ohne Unterwolle. Der mittellange, buschige Schwanz behält auch im Sommer seine Fülle. Die Ohren sind mittelgroß breit am Ansatz, weit gesetzt und sollen gut abgerundet sein. Luchspinsel (Haarspitzen an den Ohrenenden) sind meist gern gesehen, aber nicht in jedem Standard gefordert. Aus den Ohrmuscheln ragen feine, lange Haarbüschel. Ein weiteres typisches Merkmal sind die sogenannten „Schneeschuhe“, Fellbüschel zwischen den Zehen. Der Kopf der Sibirischen Katze wirkt insgesamt rundlich. Die Augen sind groß, leicht schräg gestellt und an der Unterseite gerundet. Die ein wenig gerundete Stirn geht mit leichtem Schwung in den Nasenrücken über. Sibirische Katzen sind erst mit etwa drei Jahren körperlich voll ausgereift.

Rassestandard
Die äußeren Merkmale sind im Rassestandard der Sibirischen Katze definiert. Je nach der Vereinszugehörigkeit des Züchters gilt für ihn der Standard der internationalen Züchtervereinigung, der sein Verein angeschlossen ist. Die Standards der einzelnen Dachorganisationen können sich in Details unterscheiden. Einig sind sich nahezu alle Standards darin, dass die Farben Cinnemon und Fawn wie auch Chocolate und Lilac nicht erlaubt sind. Lediglich der TICA-Standard formuliert „alle traditionellen Farben“. Alle erlaubten Farben sind bei Sibirischen Katzen auch in Point zugelassen. Das ist unter den Waldkatzenrassen einzigartig. Die Pointvariante hat einen eigenen Namen: Neva Masquarade. Die FIFe führt sie als eigenständige Rasse.

Neva Masquarade
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Als Neva Masquarade (auch Neva Masquerade) bezeichnet man die Point-Variante der Sibirischen Katze. Die ersten langhaarigen Katzen dieser Farbe wurden in Sankt Petersburg in die Zucht der Sibirischen Katze einbezogen. Die Varietät erhielt wegen und der Lage Petersburgs am Fluss Neva und ihrer ungewöhnlichen Maskenzeichnung im Russischen den Namen Newskaja Maskeradnaja, und 1992 im Zuge der Anerkennung der Sibirischen Katze als Rasse die außerhalb Russlands international übliche Bezeichnung Neva Masquarade.
Die Neva Masquarade ist heute weltweit in allen Dachverbänden anerkannt, teilweise als Schwester-Rasse (FIFe), teils als Farbvariante der Sibirischen Katze. Der Rassestandard ist mit dem der Sibirischen Katze identisch.

Entstehung
Die Herkunft der Point-Zeichnung ist strittig. Tatsache ist, dass zum Zeitpunkt der Geburt der Foundationtiere wie z.B. des bekannten "Mars", Rassekatzen mit Maskenzeichnung wie Ragdoll und Heilige Birma in Russland noch nicht vorhanden waren. Denkbar ist, dass freilaufende Siamkatzen den Teilalbinismus in die Population russischer Hauskatzen eingebracht haben. Jedoch waren auch diese extrem selten. Die Pointzeichnung an sich ist bei Straßenkatzen in verschiedenen Teilen Russlands zwar selten, aber doch immer wieder anzutreffen. Daher dürfte die Maskenzeichnung schon weit vor dem Beginn einer geregelten Zucht auch bei langhaarigen Exemplaren aufgetreten sein.

Farbvariationen
Ohren, Schwanzspitze, Beine und Gesicht sind dunkel entsprechend der Grundfarbe gefärbt, während der Körper deutlich aufgehellt ist. Wie alle Pointkatzen wird die Neva Masquarade sehr hell geboren und dunkelt fortschreitendem Lebensalter nach. Die Augen sind immer blau, je dunkler, desto besser. Das Fell ist im Winter lang und dicht mit üppiger Unterwolle, im Sommer deutlich kürzer und schlichter.
Es sind alle bei der Sibirischen Katze zugelassene Farben ebenfalls zulässig. Die Färbung darf sowohl als agouti (wildfarben, tabby) als auch als nonagouti (einfarbig) ausgebildet sein. Nonagouti-Tiere können Geisterzeichnungen aufweisen. Im Jahr 2002 wurde ausgehend von einer Cattery in Deutschland mit der Einkreuzung von Somali und später auch Heiliger Birma in die Sibirische Katze/Neva Masquarade begonnen, um bei den Sibirischen Katzen/ Neva Masquarade neue Farbvarianten -Cinnamon und Fawn- sowie Chocolate und Lilac zu etablieren.
Die Sibirische Katze ist die einzige Waldkatzenrasse die Tiere mit Point-Faktor hervorbringt.

Rassestandard der Sibirischen Katze / Neva Masquarade
(beispielhaft wird der Standard der WCF dargestellt)

Körperteil

Beschreibung

Körper

Die mittelgroße bis große Katze ist muskulös und schwer. Die Beine sind ebenfalls muskulös und mittellang. Die Pfoten sind groß, kompakt und rund mit Haarbüscheln zwischen den Zehen. Der Schwanz reicht bis zum Schulterblatt, läuft leicht spitz zu und ist buschig. Der Hals ist kurz und kräftig.

Kopf

Der Kopf ist kurz und breit mit tief gesetzten breiten Wangenknochen, gerundeter Schnauze und leicht
abgerundetem Kinn. Die Stirn ist leicht gewölbt. Die Nase ist gleich breit vom Ansatz bis zum Nasenspiegel. Die Konturen sind sanft gerundet, das Profil ist leicht geschwungen.

Ohren

Die Ohren sind mittelgroß, breit am Ansatz mit leicht gerundeter Spitze. Sie sind weit gesetzt und leicht nach vorne geneigt.

Augen

Die Augen sind groß, leicht oval und an der Unterseite gerundet, leicht schräg gestellt und weit auseinander stehend. Die Augenfarbe soll einheitlich und entsprechend der Fellfarbe sein. Alle Schattierungen von gelb/gold bis grün sind erlaubt. Bei Bicolour und anderen Mustern mit weißer Fellfarbe auch blau oder odd eyed. Bei Point-Zeichnung blau, je dunkler, desto besser.

Fell

Das Fell ist mittellang. Die sehr dichte Unterwolle ist weich und fein, unter gröberem festem Deckhaar. Das dichte, locker fallende Deckhaar ist Wasser abstoßend, von fester, griffiger Struktur und glänzend. Es bedeckt den Rücken, die Flanken und Schwanzoberseite vollständig. Die Körperunterseite und die Rückseite der Hinterbeine besitzen nur Unterwolle. Am Hals, auf der Brust, an den Hosen und am Schwanz ist das Fell besonders lang.

Farbvarianten

Die Farben Chocolate und Cinnamon, sowie deren Verdünnung (Lilac und Fawn) sind in allen Kombinationen (Bicolour, Tricolour, Tabby) nicht anerkannt. Burma-Abzeichen und Tonkanesen - Abzeichen sind ebenfalls nicht anerkannt. Alle anderen Farben und Muster sind anerkannt. Jeder Weißanteil ist erlaubt. Die Beschreibung ist der allgemeinen Farbliste zu entnehmen.
Die Pointvariante mit Siam-Abzeichen heißt Neva Masquerade.

Punkteskala

Körper                                        35 Punkte
Kopf                                           30 Punkte
Felltextur                                    25 Punkte
Fellfarbe und Zeichnung                 5 Punkte
Kondition                                      5 Punkte

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